Das Kunstwerk ist ein Aquarellzeichnung der Künstlerin Joelle Vanderbeke. Es entstand im Frühjahr 2020 und trägt den Namen „Glücksfuchs“. Neben den Aquarellfarben verwendet die Künstlerin Alkohol-Marker und Goldpigmente auf einem 300 g/qm starken Aquarellpapier. Das Bild ist mit einem Rahmen verziert. Dieser wurde von der Künstlerin selbst entworfen und gebaut.
Im Hintergrund sind Blüten und Blätter der Mohnblume zu sehen. Einerseits steht die Pflanze für verführerische Freuden und sinnliche Begierde. Andererseits erinnert sie uns an die Vergänglichkeit. Erst blüht der Mohn grazil, verheißungsvoll und leidenschaftlich wie ein Sonnenaufgang. Doch schon nach zwei, drei Tagen wirft er seine Blütenblätter ab. Zur Bestäubung braucht er keine Blütenpracht. Denn dem Gefühl der Liebe gleich ist sich die Pflanze selbst genug.
Im Vordergrund ist ein neunschwänziger Fuchs als Hauptmotiv zu sehen. Die Künstlerin entnahm die Figur der japanischen Mythologie, die sie auf ihren Reisen durch Japan kennenlernte. Neunschwänzige Füchse werden Kitsune genannt und gelten als vielversprechende Omen. Sie sind Boten des Erntegottes und symbolisieren als solche Fruchtbarkeit und Schutz, bringen Glück und vertreiben böse Geister. Kitsune sind das fernöstliche Äquivalent zum Trickster und beherrschen magische Fähigkeiten wie Gestaltwandlung.
Mit dem Kunstwerk stellt die Künstlerin harmonischen Einklang zwischen den Motiven her, was weit über die Farbe rot hinausgeht. Das Bild visualisiert eine Synthese der Dialektik vom Fuchs und der Mohnblume. Laut ausgesprochen könnte dies durchaus der Titel einer wunderschönen Fabel sein, mit semantischer, visueller und symbolischer Tragfähigkeit.